Warum ist ein Sicherheitskonzept wichtig?
In der heutigen digitalen Welt sind IT-Infrastrukturen ständig Bedrohungen wie Hackerangriffen, Datenpannen oder Virenbefall ausgesetzt. Ein durchdachtes Sicherheitskonzept schützt Unternehmen und Institutionen vor diesen Risiken und bildet die Grundlage für eine sichere IT-Umgebung.
Was ist ein Sicherheitskonzept?
Ein Sicherheitskonzept ist ein zentraler Bestandteil eines Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS). Es dient der Umsetzung einer Sicherheitsstrategie und definiert Maßnahmen, um die Ziele und Vorgaben einer Informationssicherheitsleitlinie zu realisieren.
Welche Standards müssen beachtet werden?
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat in Deutschland verbindliche Standards zur Erstellung von Sicherheitskonzepten festgelegt. Diese gelten insbesondere für Institutionen der Bundesverwaltung und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Aktuell sind folgende BSI-Standards der 200er-Reihe relevant:
BSI-Standard 200-1
- Definiert allgemeine Anforderungen an ein ISMS
- Kompatibel mit ISO/IEC 27001:2022
BSI-Standard 200-2
- Enthält die bewährte BSI-Methodik für den Aufbau eines ISMS
BSI-Standard 200-3
- Beschreibt alle risikobezogenen Schritte zur Umsetzung des IT-Grundschutzes
- Erleichtert die Erreichung des gewünschten Sicherheitsniveaus mit reduziertem Aufwand
Wie erstellt man ein Sicherheitskonzept?
Bei der Erstellung eines Sicherheitskonzeptes ist es wichtig, dass zuerst die Risiken und Schadensursachen verstanden werden. Anschließend kann entschieden werden, wie mit diesen umgegangen werden soll. Für die Erstellung eines Sicherheitskonzeptes solltest du daher folgende Schritte durchlaufen:
1. Auswahl einer Methode zur Risikoanalyse
Die Wahl der passenden Methode zur Risikoanalyse richtet sich nach:
- Art und Größe der Institution
- Rahmenbedingungen und Sicherheitsanforderungen
- Einhaltung von BSI-Standard 200-3 für normalen Schutzbedarf
2. Klassifikation von Risiken und Schäden
In Abhängigkeit, von der im ersten Schritt gewählten Methode wird, festgelegt, wie Schadenspotenziale, Bedrohungen und Eintrittshäufigkeiten eingeschätzt und die daraus resultierenden Risiken bewertet werden.
3. Durchführung einer Risikoanalyse
Diese umfasst folgende Teilschritte:
- Identifikation der zu schützenden Geschäftsprozesse und Informationen
- Ermittlung relevanter Bedrohungen und Schwachstellen
- Bewertung möglicher Schäden bei Verlust von Vertraulichkeit, Integrität oder Verfügbarkeit
- Analyse der Auswirkungen von Sicherheitsvorfällen auf die Geschäftstätigkeit
- Bewertung des Risikos durch Sicherheitsvorfälle Schäden zu erleiden
4. Entwicklung einer Strategie zur Risikobehandlung
- Festlegung des Risikomanagements durch die oberste Leitung
- Dokumentation und Genehmigung der Maßnahmen
- Planung der notwendigen Ressourcen
5. Auswahl und Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen
- Technische Maßnahmen (z. B. Firewalls, Verschlüsselung)
- Organisatorische Maßnahmen (z. B. Schulungen, Notfallpläne)
- Berücksichtigung von Kosten-Nutzen-Aspekten und Praxistauglichkeit
Was passiert nach der Erstellung eines Sicherheitskonzeptes?
Nach der Fertigstellung folgt die Umsetzung:
1. Realisierung und Implementierung
- Erstellung eines Umsetzungsplans
- Einführung der definierten Sicherheitsmaßnahmen
- Überwachung und Steuerung des Prozesses
2. Erfolgskontrolle und kontinuierliche Verbesserung
- Überprüfung der Einhaltung der Vorgaben
- Reaktion auf Änderungen und Sicherheitsvorfälle
- Managementberichte und Wirksamkeitskontrollen
- Fortlaufende Optimierung des Sicherheitskonzeptes
Tipps für ein effektives Sicherheitskonzept
- Verwende qualitative Kategorien zur Bewertung von Risiken statt aufwendiger Einzelberechnungen.
- Der Risikoappetit der Institution beeinflusst die Risikostrategie – berücksichtige ihn in der Planung.
- Eine klare Dokumentation und regelmäßige Kontrolle sorgen für langfristige Sicherheit.
Mit diesen Schritten und Tipps wird dein Sicherheitskonzept sicher – sicher!