Was sind hochsichere Netze?
Hochsichere Telekommunikationsnetze sind speziell geschützte Kommunikationsinfrastrukturen, die für die Übertragung sensibler Informationen erforderlich sind. Sie bieten höchste Sicherheitsstandards und Schutzmechanismen, um die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der Kommunikation sicherzustellen.
Warum sind hochsichere Netze wichtig?
Nutzer hochsicherer Netze sind insbesondere Institutionen mit hoheitlichen Aufgaben, wie Regierungseinrichtungen, Sicherheitsbehörden und kritische Infrastrukturen. Diese Organisationen sind verantwortlich für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und die Handlungsfähigkeit des Staates. Daher müssen die in diesen Netzen übertragenen Informationen besonders geschützt werden.
Sicherheitsanforderungen an hochsichere Netze
Aufgrund der hohen Schutzbedarfe unterliegen hochsichere Netze strengen Sicherheits-, Geheimschutz-, Sabotageschutz- und Verfügbarkeitsanforderungen. Diese Anforderungen gilt es insbesondere in Notfällen, Krisensituationen und besonderen Lagen zu erfüllen, um die Funktionsfähigkeit des Staates sowie den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten.
Merkmale hochsicherer Netze
Hochsichere Telekommunikationsnetze zeichnen sich durch mehrere wesentliche Merkmale aus:
1. Höchste Sicherheitsstandards
Die Netze erfüllen strikte Anforderungen in den Bereichen:
- Vertraulichkeit: Schutz vor unbefugtem Zugriff auf sensible Daten
- Integrität: Sicherstellung der Unveränderbarkeit von Informationen
- Verfügbarkeit: Permanente Erreichbarkeit und Funktionsfähigkeit, auch in Krisensituationen
2. Umfassende Sicherheitsorganisation
Eine übergreifende Sicherheitsorganisation ist für die Planung, den Aufbau, die Steuerung und den Betrieb dieser Netze verantwortlich. Basierend auf etablierten Normen wie den BSI-Standards 200-1 bis 200-3 implementiert sie ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS). So wird sichergestellt, dass die Umsetzung der Vorgaben zum Erhalt des Schutzniveaus überwacht und deren Wirksamkeit überprüft wird. Auch die Neuplanung aller erforderlichen technischen, prozessualen und organisatorischen Maßnahme für die Aufrechterhaltung des erforderlichen Schutzniveaus werden durch ein ISMS abgesichert.
3. Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung
Da sich Bedrohungslagen und Angriffsvektoren ständig weiterentwickeln, müssen hochsichere Netze kontinuierlich überwacht und angepasst werden. Dies umfasst:
- Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen
- Anpassung an neue Bedrohungen
- Integration neuer Technologien zur Erhöhung der Sicherheit
4. Zertifizierung nach ISO 27001 auf Basis des IT-Grundschutzes
Als Nachweis für die Einhaltung der hohen Sicherheitsstandards kann eine Zertifizierung nach ISO 27001 auf Basis des IT-Grundschutzes erfolgen. Diese international anerkannte Zertifizierung bestätigt, dass das Netz den höchsten Sicherheitsanforderungen entspricht und effektiv geschützt wird.
Fazit: Hochsichere Netze als essenzieller Bestandteil der Informationssicherheit
Hochsichere Netze sind unverzichtbar für die sichere Kommunikation von Organisationen mit hoheitlichen Aufgaben. Durch hohe Sicherheitsstandards, eine umfassende Sicherheitsorganisation und eine kontinuierliche Anpassung an neue Bedrohungen gewährleisten sie die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit sensibler Informationen. Die Zertifizierung nach ISO 27001 auf der Basis des IT-Grundschutzes stellt sicher, dass die Netze den strengsten Sicherheitsanforderungen entsprechen und somit einen essenziellen Beitrag zur nationalen Sicherheit leisten.